Ratet mal wie mein Blog heute beginnt? Das wird doch nicht schon wieder mit S… und schw…. zu tun haben? Oder doch?

Wenn ihr mich auch nur ein Fünkchen kennt, dann wisst ihr das doch schon! Na also!

Meine Routine jeden Morgen im See zu beginnen und dort einmal den Tag und die Gedanken zu begrüßen, die mir so begegnen, ist mir heilig. So wichtig sogar, dass ich richtig unrund renne, wenn ich mal nicht in der Früh an den See kann. Warum mir der See und das Schwimmen darin so wichtig ist, kannst du auch hier nochmal nachlesen:
Schwimmen im See, Die Wellen des Lebens und wie deine inneren Anteile damit umgehen wollen, Warum es manchmal gut tut, auf die Wellen des Lebens zu hören, Der See – die Kraftuelle und die Wellen sind meine Lehrmeister.

Doch heute sollte es anders kommen, denn irgendein Impuls sagte mir, dass ich heute zuerst mein Journal schreiben soll.

Also setzte ich mich – vollkommen gegen meine Routine – zuerst an den Computer und teile meine Erkenntnis, die ich beim Journal-Schreiben hatte, mit der kurszugehörigen FB-Gruppe. Ich war sehr ehrlich und offen und zeigte etwas von mir. Anscheinend traf ich damit einen Nerv, denn ich erhielt sehr viele Antworten. Als ich diese dann zu beantworten begann, bemerkte ich beim Schreiben immer deutlicher:

• Ja ich bin dazu da, Menschen durch Impulse zu helfen, selbst in ihre Mitte zu kommen.

• Ja ich bin dazu da, Räume zu schaffen, in denen Menschen dies auch tun können.

Was sich nun aber in ganz deutlicher Ausprägung zeigte war, dass ich dazu da bin, Menschen dabei zu helfen, bewusst hinzusehen, wie sich das eigene Sein auf die Begegnungen in diesen Räumen mit den Mitmenschen auswirkt. Und auf sie selbst.

WOOOOOW! Mir wurde so unglaublich viel klar dadurch und eine Flut an Tätigkeiten, auf die sich nun dieses Bewusstsein auswirkte, brach über mich herein.
So viel, dass ich bis 14:45 vollkommen vergaß zu essen und ich auch gar nicht an den See dachte! Äußerst ungewöhnlich!

 

Dann war es aber nun doch so weit, und ich fuhr hinaus und schwamm drauf los.

Heute konnte ich den See einmal von einer ganz anderen Seite sehen, denn morgens, wenn ich normalerweise dort bin, ist der See noch nicht so frequentiert und viel ruhiger.

Als ich also so schwimme, sehe ich im Augenwinkel das Motorboot, das in den Sommermonaten, ununterbrochen seine Runden dreht. Einzig die hin und herpeppelnde Fracht, die es hinterherzieht ist variabel. Einmal Wave-Boarder, einmal die Banane, dann die Ringe, dann wieder der Schirm. Die Runden sind meist die gleichen.

Ich sehe hinüber und ein uraltes Bild ploppt auf. Ich bin Animateurin für die Kinder in einem Hotel am Ossiachersee. Damals knackige 19 Jahre alt. 2x pro Woche kommt auch hier das Motorboot an den Strand, um die abenteuerlustigen Gäste auf einige Spaßrunden am See zu entführen.

Meist ist es sehr witzig für alle und sie kommen adrenalindurchflutet zurück, aufgeregt quatschend, dass sie gerade eben gemeinsam ein Abenteuer erlebt haben. Oft – für meine Begriffe überdurchschnittlich oft – gibt es Kollateralschäden.

So kommt der eine mit einer blutenden Nase und die andere mit einem blauen Auge zurück. Einmal ein verrenktes Knie, … gerade so, dass man zu Hause dann, eine noch spannendere Geschichte zu erzählen hat.

Gerade als ich daran denke, macht das Motorboot die obligatorische Schleife, bei der es über die eigene Wasserspur fährt, und die 3 Spaß-Junkies, die gerade an der Reihe sind, hebelt es aus, dass ich mir denke – wooooooow!!!! DIE hat es jetzt aber erwischt! In so einem hohen Bogen hat es sie von den Ringen katapultiert. Der Begriff „Rippenserienbruch“ taucht in mir auf.

Ich schwimme weiter und frag mich grad, warum man so was macht? Warum ist dieser Nervenkitzel so spannend, dass man dafür in Kauf nimmt, mit Blessuren heimzukehren? Was macht diesen Reiz denn aus? Und irgendwie passt dieser Gedanke auch zu einer anderen Story, die ich gerade erlebe – aber das ist eine andere Geschichte!

Und in dem Moment sehe ich, wie sich die 3 aufrappeln, abschütteln und wieder auf die Ringe klettern. Und in mir blitzt auf:
WARUM? Warum steigen wir immer wieder auf? Warum lieben wir das Risiko so sehr? Was ist es, was den Reiz daran ausmacht?

Warum ist das Leben dann, wenn wir die Grenze abreiten, die Gefahr suchen, um so Vieles spannender? Warum zieht es uns da hin?

Und ist das andere WIRKLICH fad? Ist es fad einander ohne diesen Reiz zu begegnen? Oder trägt es eine andere Energie in sich, wenn man sich öffnet, ruhig und achtsam wird? Wenn wir eine andere Ebene uns zu begegnen finden?

To be continued…

Herzlichst, Deine
Silvia

Bild: Schlauch, Younsters Stockfoto csp3358931, Urheber: paulprescott72, © canstockphoto